Hochtour

Großvenediger - Ostroute ab Innergschlöss (Abbruch)

Höhenmeter: 2000
Distanz: ca. 20km
Start: Venedigerhaus in innergschlöss

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Großvenediger - Ostroute ab Innergschlöss (Abbruch)

Der Großvenediger ist mit 3657 m ü. A der höchste Berg der Venedigergruppe in den Hohen Tauern und ist von allen Seiten her stark vergletschert. Die Erstbesteigung fand erst 40 Jahre nach der Erstbesteigung des Großglockners, in 1841, statt.

Heutzutage gibt es viele verschiedene mehr oder weniger anspruchsvolle Wege auf den Großvenediger. Meine Internetrecherche hat ergeben, dass der am meisten begangene Weg der Nordanstieg von der Kürsinger Hütte aus ist. Viele weniger erfahrene Bergsteiger wählen diese Tour auch als ihre erste eigenständige Tour aus, und sie wird auch oft als Abschlusstour von Hochtourenkursen begangen.

Tour von Innergschlöss über den Ostanstieg

Im September 2022 beschlossen wir, also Michael, Philipp und meine Wenigkeit, diesen Berg zu besteigen - aber vom Tal aus über den Ostanstieg.

Als Talort diente uns Innergschlöss. Das Venedigerhaus in Innergschlöss auf 1691m diente uns hier als Startpunkt, wo wir uns am Vorabend etwas stärkten. Unser Plan, um zwei Uhr morgens aufzustehen und uns auf den Weg auf den Großvenediger zu machen, stieß nur auf verwirrte Blicke. Man könnte die selbe Tour auch ab dem Parkplatz beim Tauernhaus in Matrei starten, dann ist es eine “echte” Tagestour ohne Übernachtung, doch man sollte eine zusätzliche Stunde einplanen. Uns war das aufgrund der langen Anreise nicht möglich.

Der Wecker klingelt um 02:00 Uhr

Wenn der Wecker um 02:00 Uhr klingelt, dann ist das so ein Moment, in dem man sich fragt, wieso man sich das eigentlich antut. Doch es nutzt nichts. Ab Innergschlöss geht man erst etwa 30 Minuten Richtung Talschluss entlang einer Schotterstraße.

Top motiviert laufen wir in Richtung Talschluss.

Danach beginnt der recht steile Anstieg auf einem einfachen Wanderweg zur alten Prager Hütte. Dank unseres hohen Tempos erreichten wir diese etwa nach weiteren zwei Stunden. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die Neue Prager Hütte auf 2769m. Zum Zeitpunkt unserer Tour war die Hütte aufgrund von Wassermangels nicht bewirtet. Doch verbrachten einige Wanderer die Nacht auf der Hütte. Auch hier sorgte unsere Ankunft um 05:00, als die Kollegen gerade frühstückten, nur für verwirrte Blicke.

Nun sehen wir linksseitig die Zunge vom Schlatenkees, der Gletscher, den wir überqueren müssen. Von der Prager Hütte queren wir etwa 45 Minuten lang Blockgelände, steigen ab und wieder auf, bis wir direkt vor dem Gletscher stehen und uns anseilen.

Der Schlatenkees hatte ab dem mittleren Bereich ein paar Centimeter Neuschnee aufgrund der Schneefälle der vergangenen Nacht. 2022 war der Schlatenkees der Gletscher mit dem meisten Rückgang in Österreich. Allgemein war er sehr spaltenreich und die Navigation durch das Spaltenlabyrinth war nicht einfach. Es war kein optimaler Weg Richtung Gipfel zu erkennen, was auch durch die bescheidene Sicht bedingt war.

Leider war das Wetter schon den ganzen Tag über wechselhaft und zog sich immer mehr zu, und die Sicht war stellenweise schlecht. Aus diesem Grund beschlossen wir auf ca. 3300m, den Schlatenkees für heute in Ruhe zu lassen und umzukehren.